Roadtrip durch Mexiko – Teil I
Im Oktober 2021 ging es von Frankfurt am Main nach Cancun. Dies war der erste Langstreckenflug mit unseren beiden Mädels im Alter von 3 und 5 Jahren. Im Anschluss startete unser vierwöchiger Roadtrip um die Yucatan-Halbinsel mit einem kleinen Mietwagen.
Ankunft in Cancun
Wir landen am frühen Abend. Es gibt eine Busverbindung vom Flughafen in die Stadt. Wir haben uns für ein günstiges und zentral gelegenes Hotel entschieden, das relativ nah am Busterminal der Hauptstraße liegt, welche die Stadt mit dem Flughafen verbindet.
Hier haben wir 2 Übernachtungen gebucht. Am ersten Tag wollen wir akklimatisieren, die Stadt etwas erkunden. Am nächsten Tag dann unseren Mietwagen abholen, der uns für die nächsten Wochen als Vehikel für unseren Roadtrip dienen soll.
Als wir unser Hotel gegen 17:00 Uhr Ortszeit nach ca 24 h Gesamtanreise erreichen, fallen uns an dem Tag sehr früh die Augen zu. Normalerweise sind wir eher Nachteulen und Langschläfer, aber der Jetlag macht es möglich. Am nächsten Tag wachen wir sehr früh auf und beginnen unsere Erkundungen mit der Morgendämmerung.
Cancun besteht zum einen aus der Stadt und zum anderen aus der sogenannten Zona Hotelera, die sich auf einer vorgelagerten Landzunge erstreckt und die Karibik von einer Art Lagune trennt. Die Zona und die eigentliche Stadt liegen einige Kilometer auseinander.
Hotellburgen über Hotellburgen
In der Stadt, gerade rund um unser zentral gelegenes Hotel, sieht man schon viele Touristen. In der Summe sind es jedoch weniger als wir erwartet hatten. Die Stadt selbst haben wir als weniger interessant in Erinnerung behalten. Nicht besonders schön, eher etwas nichtssagend ohne besondere Highlights. Sie scheint zu einem großen Anteil Einfallstor und Durchgangsstation für den Tourismus zu sein. Das eigentliche Ziel der meisten hier ist dann entweder die Weiterfahrt in eine andere Region Yucatans oder aber die Zona Hotelera.
Cancun ist eines der Hauptziele für pauschalreisende aus den USA, und das sieht man der Zona an: Es reiht sich ein Mega-Ressort an das nächste. Die Komplexe sind riesig. Nicht schön im eigentlichen Sinne, aber architektonisch doch imposant. Auch die bespielten Themenbereiche und die ansprechend gestalteten Außenbereiche sind interessant anzusehen. In der Summe ist der Eindruck, den die Zona auf uns macht, aber doch sehr befremdlich. Außer der endlosen Reihe an Hotels gibt es hier nichts.
,Wir sitzen im Bus, fahren an einem Ressort nach dem nächsten vorüber, dabei halten wir Ausschau nach einer Lücke zwischen den Hotels, um an den Strand zu kommen – vergeblich. Wir verlieren die Geduld und beschließen, aus unserem unübersehbaren touristischen Background Kapital zu schlagen, also gehen wir „einfach“ durch ein Ressort hindurch. Das Fehlen des obligatorischen All-Inc-Armbändchen kaschieren wir geschickt, wann immer Hotelpersonal unseren Weg kreuzt. Nach einer kleinen Odyssee durch unterschiedliche Bar und Pool Bereiche sehen wir weißen Sand und türkisblaues Meer durch den Garten aufblitzen. Einmal noch geschickt einer Gruppe torkelnder mittzwanziger Urlauber ausweichend, haben wir endlich den, zugegebenermaßen herrlichen, Strand erreicht.
Der Roadtrip beginnt, los geht es nach Valladolid
Ein Highlight ist das Fest der Toten, die Dias de los Muertos, die während unseres Aufenthaltes in Valladolid stattfinden. Wie der Name schon vermuten lässt, sind die Tage vom 31.10 bis zum 02.11. den Gedenken an die Toten gewidmet. Viele Familien bauen Tische auf, die mit Bildern und Gegenständen der verstorbenen Familienmitgliedern geschmückt sind. Es werden auch Speisen zubereitet oder kunsthandwerkliche Gegenstände angeboten. Natürlich gibt es auch viele Dinge zum käuflichen Erwerb, jedoch bekommen wir, besonders aber unsere beiden kleinen Mäuse, auch immer wieder Kleinigkeiten geschenkt. In vielen Orten finden während der Feierlichkeiten auch Prozessionen statt. Während unseres Aufenthaltes waren diese aber Corona-bedingt nicht möglich. Wir erleben einige sehr spannende Tage in Valladolid.
Was uns im Stadtbild auffällt ist das überall in der Öffentlichkeit eine Maske getragen wird. Nicht nur in den Städten und an Orten mit hoher Bevölkerungsdichte. Auch entlang der Autobahnen sieht man regelmäßig einzelne Menschen, die im absoluten Niemandsland und Kilometerweit allein auf weiter Flur sind und trotzdem eine Maske tragen.
Ek Balam und die Suytun Cenote
Valladolid ist unter anderem gut als Ausgangspunkt für Ausflüge zu einigen der bekanntesten Cenoten Yucatans geeignet.
Die Suytun Cenote ist ein atemberaubendes Naturwunder auf der Halbinsel Yucatán. Diese unterirdische Höhle ist voll mit kristallklarem Wasser, welches den Maya damals als Trinkwasserquelle diente und ein heiliger Ort war. Gerade von Instagram ist diese Cenote mit dem Steg unterwasser auf den ein Lichtkegel fällt, nicht mehr wegzudenken. Dies war auch bei unserem Besuch zu spüren. Es gab sehr viele Personen die sehr gestylt nach unten gingen, Fotos machten und sofort wieder verschwanden ohne das Wasser auch nur mit mehr als den Füßen berührt zu haben. Der berühmte Lichtkegel ist übrigens nur in einer ganz bestimmten Zeit des Jahres an der Plattform.
Ein Besuch der Suytun Cenote ist ein schönes Erlebnis, wir haben aber später, für uns, noch schönere Cenoten besucht.
Auch die sehr sehenswerten Maya Ruinen von Ek Balam sind nur eine gute halbe Stunde entfernt von Valladolid gelegen. Im Gegensatz zu Chichen Itza (dort ist der Touristenansturm und die Souvenirstand-Dichte eine Sehenswürdigkeit für sich) kann man hier unter deutlich ruhigeren und unaufgeregteren Bedingungen die Ruinen erkunden. Ein weiteres Highlight ist dass es hier noch gestattet ist die große Pyramiden über die Treppe zu erklimmen. Der Aufstieg ist zwar sehr steil und schon anstrengend, lässt sich aber besser bewältigen als ursprünglich befürchtet. Die Aussicht von oben über den dichten, schier endlosen Dschungel ist grandios. Ein Besuch der Ruinen ist auf jeden Fall empfehlenswert.
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